meydanedam.net
Wie wir die Tiere nennen Wie malt man sich doch närrisch die Welt der Tiere aus: Man nennt den Löwen herrisch und ängstlich eine Maus. Die Taube nennt man friedlich, den Esel nennt man dumm. Man sagt, ein Lamm sei niedlich. Man sagt, ein Fisch sei stumm. Verspielt nennt man Delfine und eitel Hahn und Pfau und fleißig jede Biene und schmutzig jede Sau. Lasst, Leute, euch erklären: Wer so spricht, der ist dumm. Nicht faul sind alle Bären, nicht alle Fische stumm. Es beißt nicht jede Qualle. Nicht jede Biene sticht. Auch Tiere haben alle ein eigenes Gesicht. Schaut ihnen einmal friedlich und wachen Auges zu: Sie sind ganz unterschiedlich, genau wie ich und du. James Krüss
Und derweil er konzertiert, kommt die Maus hereinspaziert. Hinter ihr, geheimerweise, fällt die Pforte leicht und leise. Vor ihr sinkt in Schlaf alsbald Palmströms schweigende Gestalt. Morgens kommt und lädt das so nützliche Gerät in den nächsten, sozusagen mittelgroßen Möbelwagen, den ein starkes Roß beschwingt nach der fernen Waldung bringt, wo in tiefer Einsamkeit er das seltne Paar befreit. Erst spaziert die Maus heraus und dann Palmström, nach der Maus. Froh genießt das Tier der neuen Heimat, ohne sich zu scheuen. Während Palmström, glückverklärt, mit nach Hause fährt. Christian Morgenstern antwortete am 13. 02 (11:20): Hallo Ihr Lieben, @Doris, danke für dein Angebot. tatsächlich suche ich am dringensten gedichte über Frösche und über Bienen. Wäre toll, wenn du etwas findest. @pilli, nein es geht nicht um "karneval der tiere", sondern ganz einfach um viele verschiedene Chorstücke in denen Tiere eine Rolle spielen, z. B. "Hochzeit der Frösche" oder "Der Hahn von Onkel Giacometo", oder"Hase und jäger" usw.
Er ist mir zu unheimlich. Das bin ich nicht gewohnt. Er ist ein Kerl, dem ich nicht trau. Wauwau! In den Tiergedichten erscheinen Tiere als Handlungsträger: Hunde und Katzen, Mäuse und Elefanten, Fische und Vögel. Sie benehmen sich wie Menschen; sie sprechen und denken, fühlen, und sie leben in einer Gesellschaft. Die Vertreter dieses erfundenen Milieus sind vorrangig Tiere, nur manchmal gehören auch Menschen zu dieser Gesellschaft. Je nachdem, wie diese Gesellschaft in Zusammensetzung und Charakter variiert, können die Tiergedichte von Krüss entsprechend der typologischen Klassifikation von Haas [17] gruppiert werden. So finden sich in der Gedichtsammlung "Der wohltemperierte Leierkasten" meist Tiergedichte solchen Typus, in denen ausschließlich Tiere auftreten, zum Beispiel "Das Pferd, das Blumen pflückte" [18] oder "Der musikalische Drache" [19]. In einigen Gedichten stehen Tiere in einem intensiven Kontakt mit den Menschen, zum Beispiel in "Der Mops von Fräulein Lunden": [20] Der Mops von Fräulein Lunden War eines Tags verschwunden.